Lieber Luther

Lieber Luther

Samstag, 15. März 2014

Wer bin ich und wer bist du?

Lieber Luther,
wer bin ich und wer bist du? So könnte man den Disput, den Jesus mit den Pharisäern in Johannes 8 hat, zusammenfassen. Da geht es zur Sache, Jesus nimmt keinerlei Rücksicht auf die Befindlichkeiten der Pharisäer. Er sagt schonungslos, was er zu sagen hat. Und was hat er zu sagen?
Wer bin ich?
Ich bin das Licht der Welt.
Ich bin der, der weiß, woher ich komme und wohin ich gehe.
Ich bin nicht allein, in allem was ich tue ist Gott, mein Vater, mit mir.
Ich bin der, der vom Vater zeugt.
Ich bin der, von dem der Vater zeugt.
Ich bin der, der die Wahrheit redet.
Ich bin der, der von Obenher ist.
Ich bin der, der mit euch redet.
Ich bin der, der viel von euch redet und richtet.
Ich bin der, der wenn er richtet, recht richtet.
Ich bin der, der vor der Welt redet, was mich mein Vater gelehrt hat.
Ich bin der, der ohne Sünde ist.
Ich bin der, der den Vater ehrt.
Ich bin der, den der Vater ehrt.
Und wer seid ihr?
Ihr seid diejenigen, die Steine werfen wollen.
Ihr seid diejenigen, die nach dem Fleisch richten.
Ihr seid diejenigen, die von Untenher seid.
Ihr seid diejenigen, die unfrei bleiben,
Ihr seid die Knechte der Sünde.
Ihr seid diejenigen, die in euren Sünden sterben werden.
Ihr seid diejenigen, die weder mich noch meinen Vater kennen.
Ihr seid diejenigen, die mir nicht glauben.
Ihr seid diejenigen, die die Wahrheit nicht haben,
Ihr seid Lügner.
Ihr seid die Söhne des Teufels.
Ihr seid diejenigen, die mich nicht ehren.
Ihr seid diejenigen, die Gott nicht kennen.
Ihr seid diejenigen, die mich töten wollen.
Das alles sagte Jesus, der Zimmermann, den Pharisäern, den theologischen Glaubenshütern. Und wie reagierten diese? Sie hoben Steine auf, um sie auf ihn zu werfen. Jesus versteckte sich und ging aus dem Tempel hinaus.
Lieber Luther, ist das verwunderlich, dass die Pharisäer nicht eben freundlich auf Jesus gestimmt waren? Im Tempel, ihrem Heiligtum, von einem theologisch Ungebildeten, der von sich behauptet, Gottes Sohn zu sein, so angegriffen zu werden, war eine unglaubliche Provokation. Jesus wusste das, er wusste auch den Ausgang, deshalb hat er auch kein Blatt vor den Mund genommen. Er sprach rücksichtlos gegen sich und die Pharisäer die Wahrheit. Diplomatisch oder politisch korrekt war er nie. Immer in Wahrheit und Wahrhaftigkeit, wahrlich, gerade gegen den religiösen Mainstream.
Was Jesus verdeutlicht: Es kommt auf die Wahrheit an. Die Wahrheit ist an ihn und Gottes Wort, so wie er es lehrt, geknüpft. Wahrheit und Unwahrheit sind die Gegensätze, Unwahrheit ist Sünde, Wahrheit ist in Gottes Wort, Sünde ist in der Unwahrheit, Unwahrheit ist der Inbegriff des Teufels, des Mörders des wahren Wortes von Anbeginn. Jesus bringt die Freiheit von Sünde durch das wahre Wort. Das muss geglaubt werden. Wer es nicht glaubt, der ist ein Sünder, umgekehrt, wer es glaubt, ist frei. Glauben macht frei von Sünde. So einfach ist die Wahrheit der Sünde. Alles andere, was wir so als Sünde denken, ist fleischlich: Ihr richtet fleischlich, sagt Jesus. Jesus aber richtet recht: Das wahre Wort, Jesu Wort, und der Glaube daran ist der alleinige Maßstab. Wessen Vater Gott ist, der hört das Wort, wessen Vater Gott nicht ist, der hört das Wort nicht. Sünde ist, diese Wahrheit Jesu nicht zu glauben.
Wer bin ich und wer bist du? Wahrheit und Lüge, Jünger und Gottlose, Glaube und Nichtglaube, Jesus ist trennscharf, messerscharf. Wenn ich das lese, frage ich mich, wie man behaupten kann, christlich zu glauben, ohne an Jesu Wort zu glauben? Wo anders als in der Bibel steht aber Jesu Wort? Woher kommt sonst das wahre Wort? Angesichts der vielen Menschen, die sagen sie glauben, aber glauben nicht, was in der Bibel steht, oder nur selektiv, was ihnen in den Kram passt, macht mich das ratlos. Welche Grundlage hat ein solcher Glaube? Ist es wirklich der Glaube an den Gott der Bibel, an Jesus und Jesu Vater, oder ist es doch der Glaube an selbstgegossene Götter? Nachdenklich,
herzliche Grüße
Deborrah

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