Lieber Luther

Lieber Luther

Sonntag, 12. Juli 2015

In Gottes Namen

Lieber Luther,
gehet hin und lehret alle Völker und tauft sie im Namen des Vaters und des Sohnes und des heiligen Geistes und lehrt sie halten alles, was ich euch befohlen habe. Und siehe, ich bin bei euch alle Tage bis an der Welt Ende, heißt es im heutigen Predigttext (Mt 16-20). Das ist die Kernaufgabe, die Jesus seinen Predigern aufgetragen hat. Tauft auf den NAMEN des Vaters, den NAMEN des Sohnes, den NAMEN des Heiligen Geistes. LEHRT HALTEN, alles, was ich euch gelehrt habe.
Tauft auf den NAMEN der göttlichen Einheit zwischen Vater, Sohn und Heiligem Geist. Lehrt sie halten das WORT, das ich euch gelehrt habe. Jesus sagt nicht, tauft sie in meinen Tod, wie Paulus lehrte, er sagt auch nicht, tauft sie zur Buße, wie Johannes, Jesus sagt: Tauft sie im NAMEN der göttlichen Einheit des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes.
Tauft und lehrt sie, heißt stellt sie in den NAMEN Gottes, stellt sie in Gott, macht sie zu Schafen seiner Herde, zu Arbeitern in seinem Garten, zu seinem Samen, der Früchte trägt und sich vermehrt. Werdet zu Menschenfischern. Es geht in der gesamten Bibel um nichts anderes, als um den NAMEN Gottes. Ihn zunächst den Menschen überhaupt bekannt zu machen. Das ist eine Aufgabe, an der wir uns bis heute die Zähne ausbeißen. Ohne Gott einen Namen zu geben, kann man nicht über ihn kommunizieren, kann man nichts von ihm wissen, ist er ein Unbekannter. GOTT ist sein Name, aber was IST er? Was will er? Wie müssen wir uns ihn vorstellen? Wie können wir im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes taufen, wenn wir ratlos sind, was Gott, wer und was der Sohn und was der Heilige Geist ist? Was mit den Menschen, die nicht getauft sind? Was hat das für Konsequenzen? Wann taufen? Das Neugeborene oder den Erwachsenen, der entscheiden kann, ob er das will, wieso auch immer? Was lehren, was predigen, wenn die Erkenntnis schweigt?
Lieber Luther, letzten Sonntag habe ich mit meinem weisen Bruder telefoniert. Er macht sich Gedanken um mich, wegen meines Kirchenaustritts. Er ruft mich regelmäßig an, damit er mit eigenen Ohren nachhören kann, dass es mir nicht entgegen meinen Beteuerungen doch schlecht geht. Dabei ist es ihm wie ein Stoßseufzer entwichen: Du bist ja getauft! Macht das einen Unterschied? habe ich prompt entgegnet, in mir das Bild des 4 Wochen alten Kindes, das am 2. Weihnachtssonntag getauft wurde. Was mit den Massen der Nichtgetauften? Was mit anderen Religionen, die keine Taufe kennen? Ist für sie der EINE Gott, um den es geht, nicht bereit seinen Gnadenschirm über sie aufzuspannen? Zuerst muss getauft sein? Das waren die Menschen des Alten Testamentes auch nicht. Hatten sie einen anderen Gott? Standen sie nicht unter seinem Schirm? Das kann wohl keiner behaupten.
Einen Abraham, einen Jakob, einen Joseph, einen Mose abzuwerten, als vor Gott schlechter gestellt zu betrachten als wir, die priviligierten Getauften, sie als nicht erlöst einzuordnen, weil sie von keinem kirchlich ermächtigten Würdenträger mit H2O betröpfelt sind, ist arrogant, kirchlich theologisch absurd, selbstgefällig und lächerlich. Oder, noch absurder: Ist Erlösung etwa erst seit Jesus möglich und nur für Christen, die das kirchliche Dogma annehmen? Das ist nicht Jesu Lehre. Jesus hätte sich nie gegenüber den Heiligen Männern Gottes, die Gottes Namen erst bekannt gemacht und hochgehalten haben, die für ihn eingestanden sind bis zur Selbstaufgabe, so verfehlt geäußert. Jesus stand in ihrer Reihe. Er wusste, er ist einer dieser Menschen, der wie sie im Auftrag Gottes, im Namen Gottes handeln. Jeder zu seiner Zeit an seinen Platz gestellt. Gottes Name will über die Jahrtausende hochgehalten werden. Menschen sind biologisch zeitlich sehr begrenzt. Auf einen allein kann Gott nicht bauen. Das wusste Jesus besser als jeder andere vor und nach ihm.
Das heißt, das, was von der Taufe gelehrt wird, stimmt nicht. Es stimmt so nicht, wie es gelehrt wird und schon gar nicht, wie es praktiziert wird. Taufe meint etwas anderes, es bedeutet nicht vor einem Taufstein zu stehen, umringt von der fotografierenden Verwandtschaft, der Pfarrer/Priester im Blitzlichtgewitter den Text runterratternd, den manche nach der 500. Taufe noch nicht einmal auswendig zu können scheinen, mit der immer gleichen Zungenrede bekräftigend, wie toll doch der Taufspruch sei. Das tut schon weh. Taufe als Event, bei dem außer formaler Worte aber auch gar keiner das Wort hört, von dem gesprochen wird, geschweige denn versteht oder gar tut. Ein Trauerspiel, eine Tragödie der verpassten Chancen, eine Karikatur der Taufe.
Mit der Taufe an sich, der Geisttaufe, auch mit Jesu Taufe durch Johannes, habe ich mich schon beschäftigt. Was heißt aber, tauft "IM NAMEN" des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes? Sehen wir es ganz im Irdischen verhaftet, dann heißt rechtlich "im Namen" handeln, die Ermächtigung zu haben, im Namen des Ermächtigenden zu handeln. Der Ermächtigende ist in dem Fall Gott selbst, Jesus selbst, der Heilige Geist selbst. Es ist nicht die Kirche und nicht das Amt, das ermächtigt. Das ist eine unangemessene und arrogante Machtanmaßung von Kirche. Nur, wenn die Ermächtigung von Kirche kommt, vom Amt, kann Taufe zu einem Event ausarten, zu reinem Formalismus, zu kirchlicher Folklore, die so üblich ist, oder auch mehr und mehr nicht mehr. Mehr nach Gusto, denn nach Glaube, der bei diesen Anlässen meistens keine größere Rolle spielt. Von der Farce von 99% der Konfirmandentaufen ganz zu schweigen.
Im NAMEN des Vaters taufen heißt, den Geist weitergeben, den der Vater in uns gelegt hat. Das ist nur möglich, wenn man ihn erkennt, erfährt, hört, sieht, schmeckt. Mit Amt und Kirche hat das nichts zu tun. Es hat mit Ermächtigung zu tun, die vom Vater kommt, von Gott selbst, von der Einheit des Willens im Vater, im Sohn und im Heiligen Geist. Ich als Kind, das in der Nachfolge Jesu in der Sohnschaft nachfolge, und seine direkte Ermächtigung habe, sein Geist in meinem Geist, sein Wille in meinem Willen, seinen Geist und seinen Willen weiterzugeben auf die, die dafür bereit und bereitet sind. Jeder, der die Ermächtigung vom Vater hat, hat den Auftrag Jesu: Geht hin und taufet, im Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes, Lehrt sie alles, was ich gelehrt habe, handelt, tauft, lehrt in seinem Namen.
Wahre Taufe geht nur in der Dreiheit der Ermächtigung vom Vater, vom Sohn und in deren Äußerung in mir im Heiligen Geist, der eins ist mit meinem Geist. Sie ist direkte Ermächtigung, nicht von kirchlichen Beamten verliehene Ermächtigung. Taufe ist Geisttaufe, ist Beseeltsein vom Geist Gottes. Wer vom Geist Gottes beseelt ist, ist Teil von Gottes Geist, handelt in seinem Willen und seiner Wahrheit,  ist ermächtigt im Namen des Vaters und des Sohnes zu taufen. Die Taufe im Wasser symbolisiert das Bad im Wort und im Willen Gottes. Derjenige, der sich aus wahrhaftigem Herzen taufen lässt, lässt sich ein in das Bad des Wortes, des Geistes und des Willens Gottes.
Wenn ein Kind getauft wird, ist es das Bekenntnis der Eltern, das Kind im Wort, im Geist und im Willen Gottes baden zu lassen, auf dass das Kind erfahre, was es heißt, im Wort, im Geist und im Willen Gottes zu baden, dass es seinen NAMEN erfahre und Gott in ihm Erkenntnis und offenbar werde. Wenn in dem Kind niemand das Saatkorn zum Wachsen bringt, es unter der Erde vergeht und verschimmelt, ihm niemand von Gott und Jesus erzählt, es sie nicht kennt, hat das Kind keine Chance, war die Taufe nichts als bloße äußere Form ohne Wert und Inhalt, da kann kein Priester, keine Kirche und keine Theologie etwas daran ändern. Nichts als Spektakel.
Wenn der Konfirmand sich taufen lässt, damit er die Kohle von der Verwandtschaft einsacken kann, macht sich das kirchliche Personal, das mitspielt, obwohl es Bescheid weiß, zum Handlanger und Mitkomplizen, verkauft den Heiligen Geist gegen Heilige Moneten und Kirchenmitglieder-Headcount, eine moderne evangelische Form des Ablasses. Mit Taufe im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes hat dieses Gebaren nichts zu tun. Hat derjenige, der es tut, eine Ermächtigung von Gott, in seinem Namen seinen Namen zu verkaufen?
Lieber Luther, Taufe und Lehre gehören zusammen. Darum, alle, die ihr ermächtigt seid von Gott und Jesus, geht hin und lehrt sie sein Wort und das Handeln in Wort und Tat in seinem Willen. Tauft sie in ihrem Namen auf diesen Geist. Und wer die Ermächtigung nicht hört, sieht und erkennt, der sollte weder taufen noch in Gottes und Jesu Namen lehren. Amen.
Herzliche Grüße
Deborrah

Sonntag, 5. Juli 2015

Fischzug

Lieber Luther,
der heutige Predigttext, Lk 5, 1-11, ist wohlbekannt und doch wiederum nicht. Fahrt hinaus in die Höhe und in die Tiefe, damit ihr einen Zug tut und einen Fang macht, ich will euch zu Menschenfischern machen, folgt mir nach. Das ist die zentrale Botschaft Jesu in der Geschichte (vgl auch Mk 1, 17; Mt 4, 19). Etwas genauer steht es bei Johannes (Joh 21, 6): Werft das Netz zur Rechten des Schiffs, so werdet ihr finden.
Wie üblich, wenn Jesus im Dialog mit seinen Anhängern ist, gibt es viel Miss- oder Unverständnis. Jesus spricht von etwas ganz anderem als das, was die Nachfolger verstehen. Sie bewegen sich auf völlig unterschiedlichen Ebenen. Jesus benutzt Bildsprache, um seine Botschaft zu vermitteln, damit jeder, auch der Ungebildetste, verstehen könnte, wenn er will, was er sagt. Die Versammelten sehen jedoch nur das Bild, aber erkennen nicht die Botschaft dahinter. Sehen, dass keine Fische im Fischernetz sind, dann wiederum doch, dass die Boote mit den vielen Fischen überladen sind und sinken, was wiederum jeder versteht, und dass dann Jesus verhindert, dass die überladenen Boote sinken. Glaube es wer da wolle, die Boote mit den Flüchtlingen an Bord sinken auch. Wo ist da Jesus?
Die Geschichte an sich ist, wie in vielen anderen Geschichten auch, über die eigentliche Geschichte hinaus, auf einer Metaebene, eine Lerngeschichte über richtiges Hinhören, über das Wahrnehmen der Botschaft, über die Bereitschaft, sich auf Verantwortung im Sinne Jesu einzulassen, eine Parabel in der Parabel. Man sieht das volle Netz – prima, werfen wir unser Netz auch aus - sieht die vielen Fische bildlich vor Augen, aber überliest und überhört die Voraussetzungen, um das Netz zu füllen und das Boot über Wasser zu halten, mit den Fischen an Bord.
Die Fischer hatten die ganze Nacht nichts gefangen. Was muss sich ändern, damit sie etwas fangen? Das ist die zentrale Frage, die die Geschichte aufwirft und die heute genauso aktuell ist wie vor 2000 Jahren, denn die Netze bleiben zunehmend leer und die Fische, die im Netz sind, fallen wieder durch die Löcher im Netz, da das Netz verwahrlost ist. Das Boot droht, wie das von Simon Petrus, zu sinken, solange die Fischer nur die Fische und den persönlichen Erlös von den gefangenen Fischen, oder die Kosten, sie an Land zu bringen, vor Augen haben. Die Fische an Bord zu haben, reicht nicht aus, ist die Botschaft, das Boot sinkt, trotz oder wegen des großen Fangs, wenn nicht noch etwas dazukommt. Wessen bedarf es noch, um ein erfolgreicher Menschenfischer zu sein, einer wie Jesus? Sagt Jesus nicht: Kommt, und folgt mir nach?
Jesus lehrt das Volk, er predigt. Anschließend sagt er zu Simon Petrus, dem Fischer, auf dessen Boot er war: Fahre auf die Höhe und werft eure Netze aus, dass ihr einen Zug tut. So übersetzt du, lieber Luther. In der Elberfelder steht: Fahre hinaus auf die Tiefe, und lasst eure Netze zu einem Fang hinab (Lk 5, 4). Beide Übersetzungen sind richtig und nur gemeinsam führen sie auf die richtige Spur. Was will Jesus damit sagen?
Er will damit sagen: Ihr müsst euch bewegen, ihr müsst euch in die Höhe bewegen, in die Höhe des Heiligen Geistes, in die Höhe von Gottes Willen, ihr müsst euch selbst von euren materiell bewegten Niederungen erhöhen, damit eure Netze vor Gott nicht leer bleiben. Gott wohnt in der Höhe, dort allein findest du ihn, schau nicht auf den körperlichen Fisch, schau nicht auf die Dollars, die diese Fische bringen oder kosten, schau auf das, was diesen Fischzug ausmacht und ermöglicht, welche Chancen in ihm liegen, wie unterschiedlich das Ergebnis ist, je nachdem, wie du ihn persönlich angehst.
Luther sieht in seiner Übersetzung die Botschaft hinter der Fisch-Tonnage. Dieser Fischzug kann nur gelingen, wenn man seinen Geist sich mit dem Geist aus der Höhe verbinden lässt, wenn die Motivation für den Fischzug eine ist, die aus dem höheren göttlichen Willen geboren ist. Wenn dein Fischzug ein Fischzug ist, der nicht in deinem Willen, sondern im Willen Gottes begründet ist. Deshalb: Fahre auf die Höhe und werfe erst dann, wenn du dort bist, deine Netze aus, sonst wird dein Werk dir nicht gelingen.
Jedoch, Gott ist nicht nur in der Höhe, er ist auch in der Tiefe des Lebens. Jesus selbst steht dafür. Er hat das vorgemacht. Er hat sich selbst aus der Höhe seines göttlichen Vaters in die Tiefe des körperlichen Menschseins begeben. Er weiß, von was er spricht. Die Geschichte sagt: Du, der du aus der Höhe kommst, stelle dich in den Dienst von Jesu Wort, fahre hinaus auf sein Wort, AUF die Tiefe. Versinke nicht in der Tiefe, sondern halte dich oberhalb der Tiefe. Lass die Netze zu einem Fang hinab, setze dich ÜBER die Tiefe und fische in der Tiefe, da wo Trübnis ist, im dunklen Wasser. Vertraue auf Jesu Wort, vertraue auf den Heiligen Geist, der in dir wirkt, so wirst du Menschen finden, die sich aus der Dunkelheit ans Licht ziehen lassen.
Sicher, nicht alles wird gelingen, manchmal reißt das Netz, weil es schlecht gepflegt, verwahrlost ist, und der ein oder andere rutscht durch das Netz und entschwindet wieder in der Dunkelheit, wo er schon fast im Licht, in Gottes Land war. Manche werden willentlich die Dunkelheit vorziehen, weiter im trüben Wasser schwimmen wollen, aber viele kannst du erreichen und deinen Beitrag leisten, dass sie ans sichere Land kommen. Nimm diejenigen, die in deinem Netz sind, als Geschenk. Investiere deine Energie in die, die verbleiben.
Aber gib Acht, dass du nicht übermütig wirst. Solange du nur auf dein Boot vertraust, wird dein Boot sinken, es vermag allein die Last der Fische nicht zu tragen. Menschenlast auf Menschschulter ist zu schwer, Mensch, auf sich alleine gestellt, geht unter mit seiner Last. Allein vermagst du es nicht. Du brauchst andere Menschen, die mit dir am gleichen Strang ziehen, du brauchst Menschen, die sich mit dir auf die Höhe und auf die Tiefe einlassen, Gleichgesinnte, die mit dir auf Gottes Schiff arbeiten. Nicht einmal loszufahren, heißt keinen Fang tun, heißt den Mitmenschen keine Speise bringen, heißt, keiner zu sein, der seinen Teil tut, um in Gottes Erntenetz zu sammeln, heißt, Höhe ohne Tiefe oder Tiefe ohne Höhe. Brotlose Kunst beides gleichermaßen.
Fürchte dich nicht, sagt Jesus. Ich WILL euch zu Menschenfischern machen. So steht es bei Markus und Matthäus. Ich WILL, aber ihr müsst auch wollen, damit es zu dem "WERDE" wird, das bei Lukas steht. Und auch das Wollen reicht nicht aus, es muss auch noch die Tat folgen. Nur schöne Reden schwingen, von der Kanzel oder sonstwo, reicht nicht aus. Man muss auch losgehen, muss handeln, muss sich verändern, muss sich von den Niederungen, den Tiefen, den niedrigen, billigen, vordergründigen, oberflächlichen, ego-getriebenen Wahrnehmungen und Handlungen in eine höhere Wahrnehmungs- und Handlungsebene bewegen wollen und es tun. Sonst bleiben, wie die Geschichte zeigt, die Netze leer.
Ihr versucht, sagt Jesus, in der Dunkelheit zu fischen, einen guten Fang zu machen. Die Anzahl und der Zustand der Fische zwischen heute Nacht und dem heutigen Tag sind unverändert. Und doch ist das Ergebnis völlig unterschiedlich. Ja, ihr ward fleißig, ihr habt die ganze Nacht gearbeitet, aber vergebens, eure Netze bleiben leer. Weil ihr in eurer Dunkelheit und Nacht eure Netze nicht zur rechten, sondern zur falschen Seite auswerft. Ohne mich fangt ihr in eurer Dunkelheit nichts. Erhebt euch aus eurer Nacht. Mit mir im Licht werft ihr eure Netze zur rechten Seite aus, tut ihr einen überreichen Fang und euer Boot geht unter der Last nicht unter.
Aus uns selbst heraus, lieber Luther, vermögen wir nichts. Das sagt die Geschichte. Da verhungern wir entweder, weil wir nichts fangen, das uns nähren könnte, oder die Last ist uns zu schwer, so dass wir mit ihr untergehen. In beiden Fällen scheitern wir, bringen keinerlei Nutzen auf Gottes Acker. Die Geschichte sagt es eindringlich: Erhebt euch zu Gott, auf Jesu Wort hin, dann gelingt euer Werk. Es ist eine Entscheidung zwischen Leben und Sterben, die ihr zu treffen hat. Oder, wie es bei Johannes steht: Werft das Netz zur rechten Seite eures Lebensschiffes, so werdet ihr finden. Zur Rechten sitze ich, sagt Jesus, da werdet ihr im Überfluss leben. Die sinkenden Flüchtlingsschiffe sprechen Bände, auf welcher Seite wir unser Netz auswerfen. Amen.
Herzliche Grüße
Deborrah